Mikrofinanz und SME-Finanzierung – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
18. August 2021 Moritz Isenmann Senior Impact and Sustainability Manager
Beide Gruppen benötigen Finanzierung
Schaffung von Arbeitsplätzen: Soziale vs. ökonomische Logik
Vom Mikrounternehmen zum SME?
Mikrounternehmen und SME gehören also unterschiedlichen ökonomischen Sphären an. Dass sich Mikrounternehmen über die Jahre und durch eine schrittweise Steigerung der Kreditsummen hin zu SME entwickeln, kommt zwar durchaus vor, ist aber nicht sehr häufig. In einer Studie aus dem Jahr 2018, in der fünf Länder untersucht wurden, bewegte sich der Anteil zwischen 3 und 12 Prozent.4 Das liegt in einigen Fällen sicher daran, dass die Wachstumsfinanzierung ausbleibt. Aber auch andere Faktoren haben Gewicht, wie beispielsweise das Geschäftsmodell vieler Mikrounternehmen sowie der relativ geringe Ausbildungsgrad der Gründer:innen, die meist nicht über das notwendige finanztechnische und unternehmerische Wissen verfügen, um ein Unternehmen auf eine höhere Stufe zu heben.
Eine unterschiedliche Wirkung: Armut bekämpfen und Wirtschaftswachstum fördern
Zusammengefasst kann man sagen: Mikrofinanz und SME-Finanzierung sind keine alternativen oder sogar konkurrierenden Wege, um die ökonomische Entwicklung in den Emerging Markets zu fördern. Sie sind für unterschiedliche Menschen da und fördern unterschiedliche Dinge. Mit Mikrofinanz wird vor allem Armut bekämpft und einkommensschwachen Menschen mit geringem Bildungsgrad Hilfe zur Selbsthilfe geboten. SME-Finanzierung wiederum dient der Schaffung produktiver Arbeitsplätze und der Förderung von Wirtschaftswachstum in den betreffenden Ländern. Beides ist gleich wichtig und verdient in gleichem Maße unsere Unterstützung.