Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen
„Leave no one behind“ lautet die Devise, unter der im September 2015 die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, bauen auf den Millennium Development Goals aus dem Jahr 2000 auf, die sie zugleich erweitern und vollenden sollen.
Dabei verstehen die 17 SDGs mit ihren insgesamt 169 Unterzielen den Begriff Nachhaltigkeit umfassend in seinen drei Dimensionen: wirtschaftlich, sozial, ökologisch. Sollten die SDGs wie angestrebt bis 2030 erreicht werden, sind noch große Anstrengungen notwendig. Bereits vor der Ausbreitung des Corona-Virus im Jahr 2020 drohte die Weltgemeinschaft die Ziele zu verfehlen, weshalb die Vereinten Nationen die verbliebene Zeit zum „Jahrzehnt des Handelns“ ausgerufen haben. Die Pandemie und ihre ökonomischen Auswirkungen haben die Situation weiter verschärft.
Das Umleiten von privatem Kapital (geschätztes Volumen Ende 2021 weltweit: 463,6 Billionen US-Dollar) in nachhaltige Wirtschaftssektoren und -tätigkeiten, die zu den Nachhaltigkeitszielen beitragen, ist nun wichtiger denn je!
Mit unseren Investitionen über die von uns gemanagten Fonds im Bereich der finanziellen Inklusion tragen wir zur Verwirklichung von mindestens vier der 17 SDGs bei – und zwar zu SDG 1 “No Poverty”, SDG 5 “Gender Equality”, SDG 8 “Decent Work and Economic Growth” sowie SDG 10 ” Reduced Inequalities”.
SDG 1
No poverty
SDG 2
Zero hunger
SDG 3
Good health and well-being
SDG 4
Quality education
SDG 5
Gender equality
SDG 6
Clean water and sanitation
SDG 7
Affordable and clean energy
SDG 8
Decent work and economic growth
SDG 9
Industry, innocation and infrastructure
SDG 10
Reduced inequalities
SDG 11
Sustainable cities and communities
SDG 12
Responsible consumption and production
SDG 13
Climate action
SDG 14
Life below water
SDG 15
Life on land
SDG 16
Peace, justice and strong institutions
SDG 17
Partnerships for the goals
Armut in jeder Form und überall beenden
Trotz aller Fortschritte in der Armutsbekämpfung lebten im Jahr 2019 noch 8,2 Prozent der Weltbevölkerung unterhalb der internationalen Armutsgrenze von 1,90 US-Dollar am Tag. Als Folge der COVID-19-Pandemie werden laut Schätzungen der Weltbank zusätzlich zwischen 70 und 100 Millionen Menschen in diese extreme Armut abrutschen. Gerade die Ärmsten und Schwächsten leiden am stärksten unter den ökonomischen Folgen der Krise – durch den Verlust von Arbeit, Krankheit, durch überforderte Gesundheitssysteme und das Fehlen sozialer Sicherungsnetze. Mikrokredite und andere Finanzdienstleistungen sind in dieser Situation besonders wichtig. Denn sie fördern z.B. Tätigkeiten zur Einkommensgenerierung oder unterstützen einkommensschwache Menschen, finanzielle Engpässe zu überstehen. Fast die Hälfte unseres Darlehensportfolios der von uns gemanagten Fonds wurde 2023 in den Sektoren Dienstleistungen und Gewerbe eingesetzt. 19 Prozent kamen der Landwirtschaft zugute.
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen
In zahlreichen Ländern werden Frauen gegenüber Männern rechtlich, sozial und ökonomisch benachteiligt. Dies wirkt sich negativ auf ihre Selbstbestimmung in vielen Lebensbereichen aus, wie beispielsweise auf die Familienplanung oder die Ausübung einkommensgenerierender Tätigkeiten. Die Vergabe von Kleinkrediten an Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern trägt dazu bei, die wirtschaftliche Lage und den Status dieser Frauen zu verbessern und ihnen dadurch auch in anderen Bereichen mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen. Über 75 Prozent der vergebenen Kredite kamen 2023 Frauen zugute.
Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
Allein um mit dem Bevölkerungswachstum Schritt zu halten, müssen nach Schätzungen der International Finance Corporation, einer privatwirtschaftlich orientierten Tochter der Weltbank, in den Entwicklungs- und Schwellenländern bis zum Jahr 2030 monatlich rund 3,3 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Zahl dürfte sogar noch größer sein, da der Wert auf Annahmen basiert, die vor der COVID-19-Krise aufgestellt wurden. Eine besondere Rolle spielen dabei kleine Unternehmen, die weltweit neun von zehn Arbeitsplätze schaffen. Gerade im Bereich von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen – die UN-Generalsekretär António Guterres vor Kurzem als „wirtschaftliches Herzblut von Gemeinschaften weltweit“ bezeichnet hat – klafft in den Entwicklungs- und Schwellenländern jedoch eine jährliche Finanzierungslücke von 4 Billionen US-Dollar (718,8 Milliarden für Mikrounternehmen und 4,5 Billionen für SME). Das Wachstum solcher Unternehmen durch die Bereitstellung von Darlehen und weiteren Finanzdienstleistungen zu fördern, ist daher ein unverzichtbarer Baustein für die Verwirklichung des achten Nachhaltigkeitsziels.
Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Vor der Corona-Pandemie hatte die Ungleichheit weltweit tendenziell abgenommen. Der sogenannte Gini-Koeffizient war zwischen 2010 und 2017 in 38 von 84 Ländern weltweit gesunken. Dieser Koeffizient zeigt an, wie gleich oder ungleich Vermögen und Einkommen in einer Region bzw. einem Land verteilt sind. In der Pandemie sind die am meisten gefährdeten Gruppen wie ältere Menschen, Kinder, Frauen und Migranten, am stärksten betroffen. Um die Ungleichheit in den Ländern zu verringern, refinanzieren die von uns gemanagten Fonds insbesondere Finanzinstitute in den Ländern, die wirtschaftlich weniger stark sind. Im Jahr 2023 wurde fast 40 Prozent des Darlehensportfolios in Ländern eingesetzt, die sich im unteren Einkommenssegment befinden.