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Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin der Invest in Visions GmbH: Mit Mikrofinanzfonds soziale Wirkung erzielen und Rendite erwirtschaften
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Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin der Invest in Visions GmbH
privat Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin der Invest in Visions GmbH

Wir alle kennen das positive Gefühl, das einen durchströmt, wenn man anderen etwas Gutes tut. Viele spenden regelmäßig Geld an gemeinnützige Vereine oder Hilfsprogramme oder für den Naturschutz. Doch kann man auch mit investiertem Geld Gutes bewirken? Edda Schröder, Gründerin und Geschäftsführerin der Invest in Visions GmbH, gibt eine klare Antwort: Ja! Mit Mikrofinanzfonds kann man als Anleger eine soziale Wirkung erzielen, Menschen unterstützen und gleichzeitig eine moderate finanzielle Rendite für sich verbuchen.

Dieser Beitrag stammt von einem Experts Sponsor aus dem FOCUS online EXPERTS Circle. Unsere Experts Sponsor sind zahlende Kooperationspartner und nicht Teil der Redaktion. Mehr erfahren.

Liebe Frau Schröder, Geld in soziale Projekte investieren und damit das eigene Kapital vermehren – wie genau funktioniert das?

Edda Schröder: Mikrofinanz dient heute als Überbegriff für Finanzdienstleistungen wie Kredite, Sparkonten und Versicherungen für eine Zielgruppe, der – aufgrund fehlender finanzieller Sicherheiten, einem niedrigen Einkommen oder Wohnorten abseits der Zentren – die Türen traditioneller Banken verschlossen bleiben. Meist bezieht sich der Begriff Mikrofinanz auf die Vergabe von Kleinstkrediten an Menschen, die bereits wirtschaftlich aktiv sind oder sich selbstständig machen möchten. Invest in Visions gehört in diesem Bereich zu den Wegbereitern in Deutschland.

So refinanziert beispielsweise der von uns initiierte IIV Mikrofinanzfonds Mikrofinanzinstitute in Entwicklungs- und Schwellenländern, d. h. der Fonds sammelt Geld bei deutschen Anlegern ein und vergibt dann weltweit Darlehen an ausgesuchte Mikrofinanzinstitute. Diese wiederum vergeben Mikrokredite an die eben genannten Personengruppen, die nach relativ kurzer Zeit – durchschnittlich sind das ca. 12 Monate – die Kredite inklusive Zinsen zurückzahlen. Der Anleger in Deutschland erhält dann eine stetige Rendite.

In den Entwicklungs- und Schwellenländern können die Kreditnehmer beispielsweise gewerbliche Tätigkeiten aufnehmen, sich eine Existenz aufbauen und somit am Wirtschaftsleben ihres Ortes teilnehmen. Der Zugang zu Finanzdienstleistungen ist oftmals der Schlüssel, um aus der Armut auszubrechen, die Familie zu versorgen oder die Kinder zur Schule zu schicken. Also eine Hilfe zur Selbsthilfe. Darin besteht – grob zusammengefasst – die soziale Wirkung. Um diese zu gewährleisten, müssen die Mikrofinanzinstitute natürlich über ein sowohl wirtschaftlich als auch sozial nachhaltiges Geschäftsmodell verfügen. Dies wird von uns anhand einer Reihe fest definierter Kriterien eingehend vor Ort überprüft.

Welche Vorteile bietet diese Art von Investments gegenüber konventionellen Anlagestrategien?

Edda Schröder: Neben dem großen Pluspunkt der schon angesprochenen sozialen Rendite erzielt Mikrofinanz als Anlageklasse auch immer eine finanzielle Rendite. Diese ist zwar nicht hoch, aber im Vergleich zu anderen Anlageklassen relativ stabil. Hinzu kommt die geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen sowie die globale Diversifikation in den Entwicklungs- und Schwellenländern.

Eine  Studie, die wir zusammen mit der Technischen Hochschule Köln initiiert haben, hat unter anderem bewiesen, dass Mikrofinanzierungen gegenüber Marktstörungen resilient sind und kaum mit traditionellen Anleihen- bzw. Aktienmärkten korrelieren. Allerdings sollte man sich auch hier breit aufstellen und weltweit investieren.

Können Sie Beispiele für erfolgreiche Impact Investments nennen und erläutern, wie diese einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft oder die Umwelt hatten?

Edda Schröder: Natürlich, da gibt es viele. Eine Erfolgsgeschichte ist die eines Kreditnehmers in Aserbaidschan, der bereits in der nachhaltigen Landwirtschaft tätig war. Er konnte durch die Unterstützung eines Mikrokredits sein Geschäft erheblich ausbauen. Der Betrieb hat sich als führender Anbieter von Bioprodukten in seiner Region etabliert und ist nicht nur ein Vorbild für nachhaltige Landwirtschaft, sondern auch Arbeitgeber für die Menschen in den umliegenden Dörfern. Während der Erntezeit werden hier bis zu 80 Menschen beschäftigt, die zur Produktion gesunder Lebensmittel beitragen und Einkommensmöglichkeiten erhalten. Es zeigt, dass Mikrofinanz, wenn richtig angewendet, nicht nur bei den Kreditnehmern selbst, sondern auch in der umliegenden Gemeinschaft eine erhebliche Wirkung entfalten kann. Außerdem ermöglicht Mikrofinanz den Kreditnehmern durch die Existenzsicherung, ihre Kinder zur Schule zu schicken, was wiederum einen langfristigen Einfluss auf die Entwicklung der Bevölkerung hat.

Wie können Investoren sicherstellen, dass ihre Investments tatsächlich einen messbaren sozialen oder ökologischen Nutzen haben?

Edda Schröder: Derzeit arbeiten wir über den IIV Mikrofinanzfonds mit 87 Mikrofinanzinstituten in 32 Ländern zusammen und alle wurden von uns vorab akribisch geprüft. Die Auswahl der Mikrofinanzinstitute erfolgt bei uns nach strengen finanziellen und sozialen Kriterien. Natürlich analysieren wir, wie bei einer Due-Diligence-Prüfung vorgeschrieben, alle Stärken und Schwächen sowie die Risiken des Mikrofinanzinstituts. Da für uns im Mittelpunkt steht, dass die Kredite tatsächlich eine positive Wirkung entfalten, gehen wir noch weiter und fragen unter anderem nach der Sozialperformance, den ESG-Risiken, dem Einzugsverfahren gegenüber den Endkunden, der Analyse der Zahlungsrückstände, dem Umgang mit Mitarbeitern sowie der Managementstruktur. Transparenz spielt bei uns eine große Rolle. Nur wenn wir sowohl von den Finanzkennzahlen als auch von den sozialen Aspekten überzeugt sind, vergeben wir über den IIV Mikrofinanzfonds ein Darlehen an das Institut. Natürlich kommt uns dabei unsere langjährige Erfahrung und ein spezialisiertes Netzwerk zugute.

Wie sehen Sie die Zukunft von Impact Investments? Werden sie in Zukunft an Bedeutung gewinnen?

Edda Schröder: Aufgrund der EU-Taxonomie, die zunehmend auf Länderebene umgesetzt werden muss, werden Impact Investments für institutionelle Investoren immer interessanter und vor allem auch notwendiger. Das Interesse des Privatanlegers konnte in den letzten Jahren ebenfalls einen starken Zuspruch verzeichnen, vor allem auch durch die zunehmende Bekanntheit der Sustainable Development Goals (kurz SDGs), also die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Einige davon unterstützen wir mit unserem Fonds. So trägt der Anleger über den IIV Mikrofinanzfonds zu einer Verringerung der Armut bei (SDG 1). Da die überwiegende Mehrheit der Endkreditnehmer Frauen sind, die zur Steigerung des Haushaltseinkommens beitragen und somit ihre Stellung stärken, wird auch die Geschlechtergleichheit gefördert (SGD  5). Die Verringerung von Ungleichheiten in den Entwicklungs- und Schwellenländern (SDG 10) wird ebenfalls unterstützt, da der Fonds Mikrofinanzinstitute insbesondere in Ländern refinanziert, die wirtschaftlich weniger stark sind.

Frau Schröder, wir danken Ihnen für Ihre Zeit und Ihre Einblicke.

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