Zielsetzung des IIV Mikrofinanzfonds
Ziel der Anlagestrategie des Fonds ist primär eine nachhaltige Investition, d.h. eine Investition in wirtschaftliche Tätigkeiten, die zur Erreichung eines sozialen Ziels beitragen. Im Bereich Mikrofinanz sind dies insbesondere Investitionen, die zur Bekämpfung von Ungleichheiten beitragen, die soziale Integration fördern oder zugunsten wirtschaftlich oder sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen getätigt werden. Voraussetzung ist bei der Investitionsentscheidung, dass die Investitionen keine Nachhaltigkeitsziele erheblich beeinträchtigen und die Unternehmen, in die investiert wird, Verfahrensweisen einer guten Unternehmensführung anwenden.
Dieses Ziel verfolgt die Anlagestrategie des Fonds, indem nach dem Grundsatz der Risikostreuung, sowohl ärmeren Bevölkerungsschichten in den Entwicklungs- und Schwellenländern der Zugang zum Finanz- und Kreditmarkt ermöglicht wird, als auch den Anleger:innen ein angemessener Wertzuwachs in der Fondswährung mittels Investitionen in diversifizierte Vermögenswerte insbesondere aus dem Mikrofinanzbereich ermöglicht wird. Von zentraler Bedeutung ist dabei, dass durch die nachhaltige Investition bestimmte Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (insbesondere die Ziele Nr. 1 Armut beenden, Nr. 5 Gleichstellung der Geschlechter, Nr. 8 Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit für alle und Nr. 10 Ungleichheit verringern) unterstützt werden, ohne die übrigen zu beeinträchtigen.
Nachhaltigkeitsrisiken
Bei den Investitionen des Fonds können Nachhaltigkeitsrisiken auf Länderebene und Investitionsebene auftreten.
Nachhaltigkeitsrisiken auf Länderebene beschreiben das Risiko für negative Einflüsse durch ESG-Faktoren. Im Speziellen können folgende Risiken auftreten und Investitionen negativ beeinflussen wodurch Ertragsrisiken entstehen können:
Umweltrisiken wie Dürre, Extremwetter und Epidemien
Soziale Risiken wie soziale Umbrüche, Hunger und Korruption
Governance-Risiken wie Regulierung, Rechtsunsicherheit, Gesundheitssystem und politische Stabilität
Nachhaltigkeitsrisiken auf Investitionsebene beschreiben die Möglichkeit, dass von dem getätigten Investment ein negativer Einfluss im Umwelt- oder Sozialbereich entstehen kann, die im Gegensatz zu den vom IIV Mikrofinanzfonds festgelegten Zielen stehen. Zudem können Nachhaltigkeitsrisiken auf Ebene des Instituts entstehen, welche sich negativ auf das getätigte Investment auswirken. Zu nennen wären hier bspw. mangelnde strategische Weiterentwicklung des Geschäftsmodells sowie Betrug und Korruption. Beide Risikoarten werden auf Basis quantitativer Bewertungsmethoden in die Investitionsentscheidung einbezogen.
Die Strategie und Prozesse unseres Unternehmens zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken fließen u.a. in die Bewertung der Arbeitsleistung unserer Mitarbeiter:innen ein und beeinflussen damit maßgeblich die künftige Gehaltsentwicklung. Insoweit steht die Vergütungspolitik im Einklang mit unseren Strategien zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken.
Nachteilige Auswirkungen von Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren
Die Auswahl der Investitionen des IIV Mikrofinanzfonds werden in einem umfangreichen, dreistufig strukturierten Prüfprozess vorgenommen. Erstens werden bestimmte Sektoren, Aktivitäten oder Güter als Investments, auch auf Ebene der Endkreditnehmer:innen, ausgeschlossen. Zudem müssen die Investitionen bestimmte Normen erfüllen (normbasiertes Screening). Zweitens erfolgt die Auswahl und Analyse der Investitionen anhand von operationellen, finanziellen und nachhaltigen Kriterien (KPIs), welche erfüllt sein müssen. Diese Punkte werden im Rahmen der Due Diligence von den verantwortlichen Investmentmanagern abgeprüft. Für die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung des Investments verwendet das Fondsmanagement ein ESG-Analysewerkzeug. Hieraus ergeben sich Informationen über Sozial- und Umweltleistung sowie die Governance-Struktur der Investitionen. Ebenfalls werden im Rahmen dieser Analyse Nachhaltigkeitsrisiken identifiziert und bewertet. Drittens werden die Investitionen hinsichtlich der definierten Positivkriterien geprüft. Sind die Anforderungen erfüllt, kann das Investment getätigt werden.
Ausschlusskriterien des IIV Mikrofinanzfonds
Die Anlagestrategie des IIV Mikrofinanzfonds sieht vor, dass bestimmte Sektoren und Aktivitäten von einer Investition ausgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um den Industriestandard im Bereich nachhaltiger Investments. Folgende Sektoren werden von den Ausschlusskriterien des IIV Mikrofinanzfonds erfasst:
Betrieb kerntechnischer Anlagen oder Herstellung von Komponenten
Verwendung, Herstellung und / oder Lagerung von Chlor und Agrochemie (Biozide) sowie ozonschädigender Stoffe
Nicht-nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern, Handel mit Tropenholz, Waldrodung zur Landgewinnung für Landwirtschaft oder Wohnungsbau
Glücksspiel (Ausnahme: gemeinnützige Lotterien), Pornographie, Prostitution, Drogenproduktion und / oder Lagerung
Handel mit Wildtieren oder Wildtierprodukten im Sinne der CITES-Regulierung
Nichtnachhaltiger Fischfang, Gebrauch von Schleppnetzen
Normbasiertes Screening für Investitionen des IIV Mikrofinanzfonds
Weiterhin sieht die Anlagestrategie des IIV Mikrofinanzfonds vor, dass neben den Ausschlusskriterien Umwelt- und Sozialstandards (normbasiertes Screening) für Investitionen angewendet werden. Bei den Investitionen des IIV Mikrofinanzfonds handelt es sich um unverbriefte Darlehensforderungen an Mikrofinanzinstitute (MFIs). Zu den Umwelt- und Sozialstandards gehört, dass die ausgewählten MFIs sich schriftlich zu den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (engl. International Labour Organisation, ILO) und dem Client Protection Pathway, der Prinzipien für Kund:innenschutz im Bereich Mikrofinanz, verpflichten. Arbeiten wir mit anderen Investmentgesellschaften im Rahmen von Syndizierungen zusammen, müssen diese Unterzeichner der “Principles for Reponsible Investment” der Vereinten Nationen sein.