Länderbericht Ecuador
Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie in Ecuador und wie ist die aktuelle Situation in dem Land? Mehr dazu können Sie in diesem Blog-Eintrag lesen.
In diesem Blog-Eintrag geben wir einen Überblick über die aktuelle Situation in Ecuador.
Ecuador wurde im Vergleich zu anderen Ländern Lateinamerikas schwer getroffen, erholt sich davon aber beständig. Hier gibt es seit Beginn der Pandemie über 318.000 Corona-Fälle und über 16.500 Tote. Ecuador hat eine Bevölkerungsanzahl von etwa 17,4 Millionen. Für den 11. April 2021 ist die Stichwahl der Präsidentschaftswahlen geplant, die den politischen Trend des Landes in den nächsten vier Jahren bestimmen werden.
In diesem Kontext hat die Regierung Ecuadors mehrere geldpolitische Maßnahmen getroffen. Im Bankensektor wurde unter anderem die Einziehung von Kreditraten für kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) bis zu 90 Tage aufgeschoben. Zudem hat die Regierung Maßnahmen zur Unterstützung der Bevölkerung, wie zum Beispiel die Stundung von Lohn- und Gehaltsabgaben und außerordentliche Bargeldtransfers an mittellose Bevölkerungsgruppen (in Höhe von 250 Millionen US-Dollar), beschlossen. Weitere Entlastungen im Privatsektor waren steuerliche Anreize und ein Konzessionsprogramm.
Nachdem der Verfall der Rohölpreise durch die Corona-Pandemie starke Auswirkungen auf die ecuadorianische Wirtschaft hatte – Schätzungen zufolge ist das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um 11,0 Prozent geschrumpft – haben sich diese nun auf einem höheren Niveau stabilisiert. Gleichzeitig wird erwartet, dass sich das BIP-Wachstum 2021 aufgrund der Reaktivierung der Exporte und einem Anstieg der Inlandsnachfrage um 4,8 Prozent wieder erholen wird. Nachdem die Ratingagenturen Fitch und S&P Ecuadors Bonität im April 2020 herabgestuft hatten, wurde diese im September 2020 wieder auf den vorherigen Wert hochgesetzt.
Auch im Bankensektor wurden mehrere Maßnahmen getroffen, um dem Liquiditätsdruck entgegenzuwirken. Beispielsweise wurden die Liquiditätsanforderungen an Banken von 8 auf 5 Prozent der Einlagen gesenkt. Wie in frühen Konjunkturabschwächungen hat sich der ecuadorianische Bankensektor auch in der aktuellen Krise als widerstandsfähig erwiesen. Dieser hat traditionell ein konservatives Management der Liquiditätseinlagen.
Das IIV-Portfolio in Ecuador ist weiterhin stabil. Derzeit werden elf Mikrofinanzinstitute (MFIs) bedient, die insgesamt mehr als 1,6 Millionen KundInnen haben. Davon sind 48 Prozent Frauen. Seit Beginn der Corona-Pandemie gab es keine Darlehensausfälle und seit Juni 2020 keine neuen Stundungsanfragen. Die MFIs bleiben profitabel und gut kapitalisiert. Zudem haben sie keine Währungsrisiken, da der US-Dollar die Währung in Ecuador ist.